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Beigeordneter Raimund Gausmann zu Besuch bei FDP-Fraktion

Mit großem Elan und tiefer Sachkenntnis erläuterte der Beigeordnete und Sozialdezernent Raimund Gausmann am Montagabend der FDP-Fraktion zentrale Erkenntnisse aus dem jüngst veröffentlichten Sozialbericht der Stadt Rheine. Das Schwerpunktthema des Sozial­berichtes dieses Jahres war bzw. ist die Wohnungssituation in Rheine. FDP-Fraktions­vorsitzender Detlef Brunsch: "Wir begrüßen es sehr, dass die Stadt Rheine als eine der ersten Kommunen in NRW nunmehr jährlich einen Bericht über die soziale Lage und Entwicklung in der Stadt herausgeben wird. Als politische Entscheidungsträger sind wir im Rat der Stadt auf eine solide Datenbasis angewiesen. Umso wichtiger erschien es allen Mitgliedern der FDP-Fraktion, einen vertieften Einblick und fundierten Zugriff auf dieses neue Instrument zu bekommen. Soziale Themen beschäftigen uns ja nicht nur im Sozialausschuss. Es geht um die städtische Entwicklung insgesamt, diverse Bauprojekte und die erforderliche soziale Infrastruktur wie Kitas, Schulen oder Sportstätten. Es ist uns wichtig hier eine breite Perspektive zu gewährleisten, um die in den Bericht investierte Arbeit der Verwaltung bestmöglich zur Grundlage für die zukünftigen Entscheidungen zu machen."

Entsprechend aufmerksam folgten die FDP-Fraktionsmitglieder den Ausführungen des Sozialdezernenten. Der hob unter anderem hervor, dass eine Nachverdichtung durch neue Bauprojekte auch dann nicht zu sozialen Verwerfungen führen muss, wenn die Nachverdich­tung mehrgeschossig und mit einer höheren Bewohnerdichte erfolge. Die zusammen­gestellten Daten zeigten viel mehr sehr deutlich, dass es keinen unmittelbaren Zusammen­hang zwischen den Formen einer Bebauung und der Inanspruchnahme staatlicher Transfer­leistungen gebe. Ob ein Quartier eine hochwertige und geschätzte Wohngegend werde oder bleibe, habe nicht unmittelbar mit den Formen der Bebauung oder gar der Geschosszahl zu tun. Viel stärker schlage z. B. das Interesse und Engagement von Vermietern und Eigen­tümern zu Buche. Nähmen diese Anteil und zeigten Interesse an einer nachhaltigen Nutzung der Immobilien, die sowohl im eigenen Interesse wie auch im Interesse der Bewohner*innen liege, könne dies großen Einfluss haben.

Ein anderer wesentlicher Faktor sei die Durchmischung innerhalb der Quartiere selbst. Hier sehe er eine wichtige Stellschraube aus sozialplanerischer Sicht, um zukünftige Quartiersent­wicklungen zu beeinflussen und zu gestalten. Verabschieden müsse man sich dagegen von manchen, noch auf der Datenbasis des letzten Jahrhunderts gewonnenen Zuschreibungen, die ganze Stadtteile in ein abwertendes und ungünstiges Licht setzten. "Der Sozialbericht Wohnen zeigt deutlich, dass solche pauschalen Zuschreibungen nicht mehr geeignet sind für eine zukunftsorientierte Planung" so Gausmann. Es gelte, hier die Augen zu öffnen und sich von falschen Etikettierungen zu lösen. Entscheidend sei dabei, die mit dem Sozialbericht gewonnenen neuen Perspektiven und Zugriffsmöglichkeiten noch gezielter auf die politische Handlungsebene zu bringen. Hier gebe es weitere Fördermöglichkeiten, die es für die Stadt Rheine nutzbar zu machen gelte.

Die FDP-Fraktion bedankte sich herzlich bei Raimund Gausmann für diese sehr klare und zukunftsorientierte Darlegung des Sozialberichts. Der Fraktionsvorsitzende Detlef Brunsch abschließend: "So gebannt wie Herrn Gausmann hören die Fraktionsmitglieder mir sonst nicht zu."