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Autoaufbrüche

CDU- und die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Rheine beantragen gemeinsam, einen Runden Tisch, der sich mit der Sicherheitslage in der Emsstadt und insbesondere mit den in letzter Zeit so zahlreichen Autoaufbrüchen befasst.

"Die Anregung kam von unserer Parteibasis", so der FDP-Fraktionsvorsitzende Detlef Brunsch und man habe sich erst schwer getan mit dem Thema, "weil aus guten Gründen die Krimi­nalitätsbekämpfung Sache der Polizei ist."

Daran wolle man auf keinen Fall rütteln, so Brunsch weiter, aber man könne auch nicht über­sehen, dass hier ein Problem entstehe, das den Bürgerinnen und Bürgern wirklich auf den Nägeln brennt und sie beunruhigt.

"Wir sind davon überzeugt, dass die Polizei im Kreis Steinfurt sehr gute Arbeit leistet", ver­sichern Brunsch und Andree Hachmann von der CDU, "aber wir glauben auch, dass in dem eher großstädtisch geprägten Milieu der Emsstadt zusätzliche Unterstützung und Vernetzung auf keinen Fall schaden kann."

Der Fokus liege dabei ganz klar auf Aufklärung und Prävention. "Natürlich ist es unglücklich, wenn jemand eine Tasche, einen Pullover oder ein Portemonnaie im Auto vergisst und die werden ihm dann geklaut, aber ist das nicht auch menschlich?" Wir müssen lernen, uns der gegebenen Gefahren klarer bewusst zu werden ohne sie zu dramatisieren, dann handeln wir instinktiv richtig, wenn es drauf ankommt.

Das Ziel sei erst mal eine Bestandsaufnahme und auf dieser Basis die Entwicklung von Maßnahmen, die in enger Abstimmung mit den Maßnahmen der Polizei dabei helfen können, die Bürgerinnen und Bürger noch besser über Gefahren aufzuklären und zugleich den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft weiter zu stärken.

Die Bürgerinnen und Bürger müssten natürlich selbst alles tun, um ihr Eigentum wirkungsvoll zu sichern, aber man dürfe sie auch nicht allein lassen mit ihren Problemen. Nicht immer seien die Diebeszüge von Erfolg gekrönt. "Gestohlen wurde nichts" heiße es in vielen Berichten. Für die betroffene Autobesitzerin, den betroffenen Autobesitzer heiße das dann aber trotzdem: aufgebrochene Tür, eingeschlagene Scheibe, Meldung bei der Polizei, Anzeigenerstattung, Regelung mit der Versicherung treffen und nicht selten bleibe man am Ende dann noch auf einer "Selbstbeteiligung" sitzen. Gerade solche Opfer, die selbst nicht einmal nachlässig waren, verlieren unter Umständen ihr Vertrauen in den Rechtsstaat, wenn alles nur "seinen Gang geht" und sie einfach nur "ein zufälliges Opfer" bleiben.

"Das Sicherheitsversprechen, das unser Rechtsstaat den Bürgerinnen und Bürgern gibt", so Andree Hachmann, "ist ein wichtiges Element unserer freiheitlichen Grundordnung. Es kann nie absolut sein, aber es darf auch nicht zu löcherig werden, sonst schwindet das Vertrauen."

"Wir glauben, dass wir in der gegenwärtigen Situation angesichts der Beständigkeit und Häufigkeit der Ereignisse auch von Seiten der Kommune aktiv werden sollten. Wir sollten uns klar machen, wo wir stehen, und wir sollten gemeinsam mit der Polizei Maßnahmen entwickeln, um die Aufmerksamkeit und Prävention zu verbessern und ein Klima des Zusammenhalts und der Achtsamkeit zu schaffen, das es Kriminellen schwer macht, sich in Rheine wohl zu fühlen" so das übereinstimmende Statement der beiden Fraktionsvorsitzenden zur Begründung des gemeinsamen Antrags.